Christof Stählin hat schon am ersten der legendären Festivals auf der Burg Waldeck, 1964, teilgenommen. Von seiner Biografie her gehörte er also zu den „klassischen“ Liedermachern, neben Hannes Wader, Reinhard Mey oder Hanns-Dieter Hüsch. Inhaltlich und musikalisch allerdings hat sich Stählin von der Mode des politischen Liedes distanziert, im Vordergrund haben für ihn immer ästhetische Grundsätze gestanden. Seit 1989 hielt er SAGO-Seminare, für die er eine eigene, fantasievolle Bildersprache entwickelte – „Sago“ als Name der Schule bildet ein Beispiel dafür.
Stählin verstarb im September 2015. Judith Holofernes würdigt sein Wirken, besonders in der Sago-Liedermacherschule, in ihrem Nachruf.
Im April 2017 wurde die Christof-Stählin-Gesellschaft e.V. gegründet. Sie hält die Erinnerung an den Liedermacher, Dichter und Kabarettisten durch zahlreiche Aktivitäten lebendig. Auf ihrer Homepage informiert die Christof-Stählin-Gesellschaft über Leben und Werk des Künstlers und aktuelle Aktivitäten, die von ihm inspiriert sind.
Mit „Sago“ ist eine Schublade am Kuchenbuffet von Stählins Elternhaus beschriftet gewesen, neben den Fächern „Salz“, „Zucker“ und „Graupen“. Freilich war Sago, das Mark der Sagopalme, nicht mehr gebräuchlich – folglich hat das entsprechende Fach als Sammelplatz für alles Unbehauste gedient: Gummiringe, Bleistiftstummel, Reißnägel haben sich dort eingefunden. Analog, so erläuterte Stählin, verhalte es sich mit dem Begriff „Kleinkunst“ – er umfasst Jongleure, Artisten, Pantomimen und Kabarettdichter. Teilnehmer der ersten Stählin-Seminare bestimmten daraufhin: Unsere Schule heißt „SAGO“.